Energiesparen zahlt sich aus


Was kann ich selbst tun, um Energie zu sparen?

Die Kosten für Energie steigen kontinuierlich weiter. In jedem Haushalt gibt es aber zahlreiche Möglichkeiten zum Energiesparen, die sich über die eingesparten Energiekosten über kurz oder lang auszahlen. Energiesparen lohnt sich also doppelt: Es spart Energiekosten und schützt Klima und Umwelt durch weniger Umweltbelastungen, die die Energienutzung verursacht.

Energieeinsparung durch das Verbraucherverhalten

Im Folgenden finden Sie eine Auswahl an Tipps zur Energieeinsparung in Ihrem Haushalt. Alleine mit diesen Maßnahmen, die Sie direkt umsetzen können, haben Sie die Möglichkeit, eine beachtliche Einsparung (insbesondere beim richtigen Heizen) ohne großen Arbeitseinsatz zu erzielen. Das könnte bereits mehrere 100 Euro für Sie im Jahr bei einem verschwindend geringen Aufwand bedeuten.

 

1. Hinterfragen Sie Ihren Strombedarf

Schalten Sie alle Standby-Funktionen Ihrer Geräte aus. Achten Sie auf Stromquellen, die kaum oder gar nicht benötigt werden. Denn die beste Energie ist die, die nicht gebraucht wird!

2. Heizen Sie die Räume nach Bedarf

Regulieren Sie bei Abwesenheit die Raumtemperatur richtig – bei bis zu zwei Tagen auf 15°C, bei längerer Abwesenheit auf 12°C stellen und Energie sparen.

3. Stoßlüften anstelle von gekippten Fenstern

Lüften Sie morgens gut durch und schließen Sie dann alle Fenster. So bleibt die Wärme im Haus. Achten Sie dabei auf abgestellte Thermostatventile.

4. Jedes Grad zählt

Schon ein Grad weniger spart Heizenergie! Ein Grad höher oder niedriger bedeutet einen Mehr- oder Minderverbrauch von ca. 8% an Energieaufwand. Bei 2 Grad Unterschied können das schon 16% an Verbrauchsdifferenz nach oben oder unten sein.

5. Abends Fenster mit Rollläden und Vorhängen schließen

Rollläden verringern in kalten Nächten die Wärmeverluste um 20%!

6. Fenster und Türen abdichten

Durch Fugen und Spalten verschwindet Wärme. Dichtungsprofile verschließen unliebsame Ritzen und kosten dabei wenig.

7. Dämmung von Heizkörpernischen

Hier reicht schon eine 5mm dicke Styroporplatte, um bis zu 6% Heizkosten zu sparen.

8. Wärmestau an Heizungen vermeiden

Stellen Sie keine Möbel vor Heizungen und verblenden Sie diese nicht. Der sonst entstehende Wärmestau kann bis zu 5 % höhere Heizkosten verursachen!

9. Elektroheizungen nur im Notfall

Die so erzeugte Energie ist zu teuer! Nur im absoluten Notfall verwenden.

10. Investieren Sie in gute Thermostatventile

Diese machen sich bereits nach zwei Jahren durch erhebliche Energieersparnis bezahlt!

11. Heizungsanlagen regelmäßig warten lassen

Mit einer top gewarteten Anlage lassen sich fünf bis zehn Prozent der Kosten einsparen.

12. Vergleichen Sie die Angebote der Lieferanten

Scheuen Sie sich nicht, Ihren Energielieferanten, ob für Gas, Öl, Holz oder Strom, zu wechseln. Viele Energieanbieter haben auch regenerativ erzeugte Energie und Ökostrom im Angebot

 

Die Verbraucherzentrale NRW hat hierzu die sehr hilfreiche Broschüre „99 Wege Strom zu sparen“, die zusammen mit dem Ökoinstitut e.V. erstellt wurde, veröffentlicht. Die Broschüre können Sie als PDF-Datei hier herunterladen.

 

Ersatz älterer E-Geräte durch energieeffizientere Neugeräte

Kühl- und Gefriergeräte, Wasch- und Spülmaschinen sowie Wäschetrockner sind Anschaffungen für viele Jahre, die neben guter Leistung vor allem zuverlässig und eine lange Lebensdauer haben soll.

Außerdem sollen sie sparsam sein – ein niedriger Strom- oder Wasserverbrauch verursacht weniger Betriebskosten und entlastet die Umwelt. Bei vielen Geräten sind die Betriebskosten während ihrer Lebensdauer jedoch deutlich höher als ihr Kaufpreis. Besonders sparsame Geräte sparen deshalb im Laufe der Jahre wesentlich mehr an Strom- und Wasserkosten ein, als sie bei der Anschaffung teurer sind.

Allein die großen Haushaltsgeräte eines privaten Haushalts sind für rund 50 % der Stromkosten verantwortlich [1]. Weitere 25 % der elektrischen Energie wird mittlerweile durch die Unterhaltungs-, Kommunikations- und Informationselektronik verbraucht [6]. Darum ist es durchaus sinnvoll, alte energieintensive Geräte durch neue stromsparende Geräte zu ersetzen und somit zu sparen [1]. Neue Geräte verbrauchen meist deutlich weniger Strom und reduzieren daher die laufenden Kosten in erheblichem Maße.

 

Einsparpotentiale

Gerät Einsparungen  
Gefrier- und Kühlgeräte bis zu 50 % Stromeinsparung von A+++ zu A Geräten [3]  
Waschmaschinen bis zu 30 % Stromeinsparung von A+++ zu A Geräten [3]  
Wäschetrockner 685 € sparen beim Kauf und 12 jährigen Betrieb eines
Wäschetrockners der Klasse A zu C [3]
 
 
Fernseher bis zu 70 % Stromeinsparung von A zu F [7]  
Set-Top-Boxen bis zu 90% Stromeinsparung zwischen einem
Bestandsgerät und einem Modernen [7]
 
 
DVD-Rekorder bis zu 75% Stromeinsparung zwischen einem
Bestandsgerät und einem Modernen [7]
 
 
Surround-System bis zu 75% Stromeinsparung zwischen einem
Bestandsgerät und einem Modernen [7]
 
 

 

Beispiel

Kühlschrank mit Gefrierfach: Betrachtet wird ein Gerät mit 108 l Nutzinhalt, wobei davon 14 l Gefrierteil sind. Das Gerät hat eine Effizienzklasse von A+++ und einen Anschaffungspreis von 439 €. Es wird ein Betrachtungszeitraum von 12 Jahren gewählt. In dieser Zeit verbraucht das Gerät 1116 kWh, was zu Stromkosten von 318 € führt. Im Vergleich zu einem 10 Jahre alten Kühlschrank mit denselben Ausmaßen erfolgt eine Stromkostenersparnis von 445 € im besagten Zeitraum. Das heißt, dass durch die Stromkosteneinsparung im Betriebszeitraum bereits die Investitionskosten gedeckt werden. Die Stromkosten wurden für diese Berechnung mit 28,5 ct/kWh angenommen. [5]

 

Beispiel anhand eines Kühl-Gefrier-Kombinationsgerätes [4]

Grafik Kühl- und Gefriergeräte

 

Wie kann man beim Kauf erkennen, welches Gerät energieeffizient ist?

In der Europäischen Union müssen Haushaltsgeräte mit dem so genannten EU-Label gekennzeichnet werden. Dieses Energieverbrauchsetikett gibt zu erkennen, wie energieeffizient und ressourcenschonend ein Gerät ist. Hierzu werden verschiedene Energieeffizienzklassen festgelegt, die durch unterschiedliche Buchstaben und Farben gekennzeichnet sind. Hierbei existieren zwei verschiedene Abstufungssysteme. Bei Wäschetrocknern, Elektrobacköfen, Fernsehern und Raumklimageräten erfolgt die Stufung von A bis G, bei Kühl- und Gefriergeräten, Waschmaschinen und Geschirrspülmaschinen starten die Klassen bei A+++ und enden bei D. Die Klasse A bedeutet, dass dieses Gerät auf dem aktuellen Stand der Technik und des Energieverbrauchs ist. Alles was darüber liegt (A+, A++ und A+++) ist sparsamer und die darunter liegenden Abstufungen haben einen höheren Energieverbrauch. [1]
Für Bürogeräte, wie beispielsweise PC, Drucker und Modem, gibt es das ENERGY STAR Label. Dieses Label kennzeichnet hierbei auch die energieeffizienten Geräte.

Wenn man sich vorab informieren will, welche Geräte das größte Einsparpotential haben, kann man im Internet unter www.stromeffizienz.de die topgeräte-datenbank oder unter www.eu-energystar.org/de database die Energy-Star Datenbank bemühen.


Best-Practice-Beispiele / Quellen

[1] Deutsche Energie-Agentur: „Energiespartipps für Haushaltsgeräte“: www.dena.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/Stromnutzung/Dokumente/BR_WeisseWare.pdf
[2] EU ENERGY STAR: http://www.eu-energystar.org/de/index.html
[3] Deutsche Energie-Agentur: „Strom sparen im Haushalt – Anleitung für Verbraucher“: www.stromeffizienz.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/dateien/1407-Broschuere-Stromsparen-im-Haushalt.pdf
[4] Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit: „ENERGIE EFFIZIENT NUTZEN“: www.bmu.de/fileadmin/bmu-import/files/pdfs/allgemein/application/pdf/broschuere_energieeffizienz_bf.pdf
[5] www.stromeffizienz.de/private-verbraucher/topgeraete-datenbank/haushalt/geraet.html?tx_denaoafeb_pi1[pid]=902358
[6] www.energieagentur.nrw.de/stromverbrauch-im-haushalt-am-meisten-fuer-fernseher-computer-und-co-20699.asp
[7]http://www.dena.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/Stromnutzung/Dokumente/
BR_Unterhaltungselektronik.pdf

[8] www.pcwelt.de/images/04/2/4/8/7/7/7/2af19351e41bc11f.jpeg